Bedingungsloses Grundeinkommen als Motor für eine nachhaltigere Wirtschaft

Kommentar von Georg Schürmann

Georg Schürmann – Foto © Triodos-Bank

Kann ein bedingungsloses Grundeinkommen die Antwort auf die Veränderung unserer Arbeitswelt sein? Es kommt darauf an, wie es eingesetzt würde. Ein Kommentar von Georg Schürmann, Geschäftsleiter der Triodos Bank in Deutschland.

Die Wertschöpfung in unserer Gesellschaft beruht auf menschlicher Arbeit. Wie stark dieser Zusammenhang künftig noch besteht, ist schwer zu sagen. Algorithmen und Roboter können schon heute viele ehemals menschliche Tätigkeiten besser ausführen – und sie durchdringen mehr und mehr Bereiche unseres Arbeitslebens. Mit der rasanten Digitalisierung und Technisierung der Arbeitswelt geht die Angst vor Arbeitsplatzverlusten einher. Wird unsere Arbeitskraft künftig noch gebraucht? Können wir in einem anderen Bereich Arbeit finden oder ist es vielleicht an der Zeit für ein ganz anderes ökonomisches System, in dem die Erwerbsarbeit nicht im Zentrum steht?

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Basel III erfreut Banken

DGB-Klartext zur Finanzmarktregulierung

Nach sieben Jahren haben sich Europas höchste Bankenregulierer endlich auf eine neue Haltelinie für das Schönrechnen von Bankenrisiken geeinigt. Das Ergebnis wurde jedoch von der Bankenlobby weichgespült. Damit ist wieder wertvolle Zeit für die Umsetzung von dringend notwendigen Finanzmarktregeln verstrichen, schreibt der DGB-klartext.

Frankfurter Bankenviertel über Hauptbahnhof - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft 20150809_150645
Frankfurter Bankenviertel über Hauptbahnhof – Foto © Gerhard Hofmann 2015

Es ist geschafft! Nach mehr als 7 Jahren mühseligem Hin und Her konnten sich die höchsten Bankenregulierer jüngst auf den Abschluss der sogenannten Basel III-Regeln verständigen. Besonders Deutschland hat die Verhandlungen des Basler Ausschusses über neue Regeln auf dem Bankenmarkt behindert. Wertvolle Zeit für die dringend notwendige Umsetzung neuer Finanzmarktregeln ist dadurch verloren gegangen. Zwar gibt es nun neue Kapitalregeln für Banken und eine Haltelinie für das Schönrechnen der Bankenrisiken, aber das Ergebnis konnte durch Lobbyarbeit aus Sicht der Bankenbranche erfolgreich weichgespült werden.

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Wie kann es sein, dass acht Menschen so viel besitzen wie 3,6 Milliarden andere?

Ein Blick auf die sogenannten „Ultra-high-net-worth individuals“ und die Rolle der Vermögensberater

Die Farbe des Geldes - Triodos BankWarum Vermögen in unserer Welt so extrem ungleich verteilt ist und was Wealth Manager damit zu haben. Der Kopenhagener Professorin Brooke Harrington ist es durch einen Trick gelungen, in die Welt der Superreichen zu blicken. Anfang 2017 sorgte eine Studie der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam für viel Furore. Demnach besaßen zu diesem Zeitpunkt die reichsten acht Menschen der Welt zusammen mehr Vermögen als die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und der Schweizer Großbank UBS zufolge hat sich die Zahl der Milliardäre 2017 um zehn Prozent auf 1542 weltweit erhöht – eine Medienmitteilung der Triodos-Bank.

Acht Menschen besitzen so viel Vermögen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, sprich wie 3,6 Milliarden Menschen. Wie konnte es so weit kommen? Wie kann es sein, dass Vermögen dermaßen ungleich verteilt ist? Um zu verstehen, wie diese extreme Ungleichheit zustande kommen konnte, muss man auf den exklusiven und kleinen Club der Superreichen blicken. Es ist eine Gruppe von Menschen, die Wealth Manager oder Privatbanker als „Ultra-high-net-worth individuals“ bezeichnen. Einen Blick die Welt der Superreichen zu erhaschen, ist extrem schwierig. Denn kaum ein anderer gesellschaftlicher Bereich schottet sich in dem Maße ab, wie es ultravermögende Menschen tun. Exklusivität und Diskretion ist in diesen Kreisen oberste Pflicht.

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COP23 wirkt – indirekt

Emissionsarmes Investment auf dem Vormarsch

Susanne Bergius – Foto © Gerhard Hofmann

„Großanleger sind klimastrategisch meist schwach aufgestellt. Der Bonner Gipfel ignorierte das. Aber Initiativen rufen dazu auf, mehr in emissionsarme Branchen und Geschäftsfelder zu investieren“, schreibt Susanne Bergius in Handelsblatt Nachhaltige Investments. Die Klimaschutzanstrengungen müssten verstärkt werden. So hätten institutionelle Investoren die 23. Runde der UN-Klimaschutzverhandlungen (COP 23) in der zweiten Novemberhälfte in Bonn kommentiert.

Manche Vermögensverwalter hätten die Gelegenheit genutzt, um konkrete Forderungen zu stellen und ihre Expertise in Sachen klimaverträglicher Investments zu positionieren. Andere hätten Klimainvestments an oder Tests neuer Umweltkennziffern gekündigt oder luden Abendessen mit Gleichgesinnten eingeladen. Mindestens zwei zu diesem Anlass veröffentlichte Studien hätten ergeben, dass Investoren mehr in den Klimaschutz investieren wollen. Das sei auch dringend nötig so Susanne Bergius, – „um eines der zentralen Ziele aus dem Pariser Klimaabkommen zu realisieren: die Kapitalflüsse so auszurichten, dass sie eine zumindest „2-Grad-kompatible“, besser noch eine 1,5-Grad-kompatible Wirtschaft und Gesellschaft ermöglichen. Will heißen: Finanzakteure nehmen eine Schlüsselrolle ein, um die Erderwärmung auf möglichst unter 2 Grad Celsius zu begrenzen.“ – Weiter auf: handelsblatt.com/hb-business-briefing-investments – Inhalt:

  • Die Weltklimakonferenz wirkt indirekt
  • Vermögensverwalter positionieren sich
  • Gütesiegel – nicht nur für Investmentfonds
  • Interview Fiona Reynolds: „Es muss Einiges passieren“

->Quelle: handelsblatt.com/hb-business-briefing-investment

Stummer Frühling – stummer Sommer

Kommentar von Franz Alt

Franz Alt – Foto © Bigi Alt

Am Hauptbahnhof in Osnabrück lese ich auf einem Plakat des Deutschen Bauernverbandes: „Ohne uns werden Sie nicht satt. Ein Landwirt ernährt 145 Menschen pro Jahr. Darauf sind wir stolz. Wir machen Landwirtschaft echt grün. Eure Landwirte – gestern. heute. morgen. Immer.“

Landwirtschaft echt grün, wirklich? Und was ist mit Glyphosat?

Singende Vögel – zirpende Grillen – farbenprächtige Schmetterlinge? Das war einmal. Ganz Deutschland leidet unter Artensterben. Die Natur braucht 30.000 Jahre um eine neue Spezies zu schaffen, aber wir rotten pro Tag global 150 Tier- und Pflanzenarten aus.

In Deutschland ist inzwischen jede dritte Tier-, Pflanzen-und Pilzart vom Aussterben bedroht. Dabei wissen wir: Ohne Tiere und ohne Pflanzen keine Menschen. Wir alle stehen auf den Schultern unserer älteren Geschwister im Tier- und Pflanzenreich. Mit dem dramatischen Artensterben sind wir die erste Generation, die Gott voll ins Handwerk pfuscht. weiterlesen