Ethisch-ökologische Investments auf dem Vormarsch

Institutionelle verpflichten sich dem Klimawandel

Evi Vogl, bis Ende 2020 Deutschlandchefin von Europas größtem Asset Manager Amundi ( 45,8 Mrd. € verwaltetes Vermögen), bricht in einem Gastbeitrag für die Börsenzeitung eine Lanze für klimaschonende, nachhaltige Investitionen. Sie seien eine Aufgabe für Staaten, Unternehmen und Gesellschaft; dazu seien Veränderungen in den Risikomanagements notwendig.

Dreierlei Risiken zählt Vogl auf:

  1. Haftungsrisiken, direkte Opfer des Klimawandels könnten umweltverschmutzende Unternehmen verklagen. Dadurch seien Reputation und Finanzen gefährdet.
  2. Physische Risiken aus Schäden, die durch Fluten, Stürme und andere Umweltschäden entstünden.
  3. Übergangsrisiken, wenn heute noch als wertvoll geltende Rohstoffe wie etwa Öl durch technologische oder regulatorische Änderungen stark an Wert verlören.

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FGEÖR zieht um ans Weltethos-Institut

Neuer Titel: „Finanzen und Wirtschaft“

Am 15.10.2018 wurde die bisherige Forschungsgruppe Ethisch-Ökologisches Rating (FGEÖR) an der Frankfurter Universität als neuer Bestandteil dem Weltethos-Institut an der Universität Tübingen angegliedert. Sie trägt dort den Namen „Weltethos-Forschungsgruppe Finanzen und Wirtschaft“ und wird die 25jährige Arbeit der FGEÖR fortführen.

Eberhard-Karls-Universität Tübingen - Weltethos-Institut - Logos
„Das Weltethos-Institut ist froh darüber, dass eine so verdienstvolle Initiative zu mehr Fairness in Wirtschaft und Gesellschaft jetzt zu einem Teil seines wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Engagements wird. Denn gutes Wirtschaften braucht den Zusammenklang fachlich durchdachter Ideen mit gesellschaftlicher Unterstützung bis hin zur Gesetzgebung, so dass sinnvolle Spielregeln nicht nur gefordert, sondern auch durchgesetzt werden können“, so Institutsdirektor Prof. Ulrich Hemel (Foto unten: 3.v.r.). weiterlesen

„Geld hat für Natur keine Bedeutung“

„Gerechtigkeit für die Natur“

Gastbeitrag von Irene Schöne

Der Klimawandel ist menschengemacht, wie der Anstieg der Kohlendioxidemissionen seit Beginn der Industrialisierung zeigt. Um ihn zu begrenzen, müssen wir unsere Beziehungen zur Natur verändern. Dazu sollen z. B. CO2-Emissionen bepreist werden. Das schlagen Umweltökonomen und Grüne Ökonomen vor. Damit bleiben sie innerhalb des heute vorherrschenden Verständnis vom Wirtschaften.

Solche Vorschläge blenden nämlich aus, dass sich nicht nur unser praktisches Handeln in Bezug auf unsere eigene wie die äußere Natur ändern muss, sondern auch die solches Handeln legitimierende Theorie. Diese stellt nämlich nicht eine sogenannte „natürliche Ordnung“ dar, sondern beruht auf Ansichten aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Natur/Boden und Arbeit werden darin so betrachtet, als seien sie Objekte menschlicher Verfügung, einsetzbare Waren zum Ziel der Kapitalverwertung, wie das erstmals Thomas Hobbes im Leviathan 1651 formulierte. Das hat wenig mit einer Einsicht in die Natur der Dinge zu tun, aber viel mit historischer Kultur.

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